Die Theatergruppe Scenario spielte vom 18. bis 22. Januar 2012 Die Propheten von Sławomir Mrożek.
Über den Autor
Geboren 1930 in Polen war der junge Slawomir noch ein strammer Stalinist und strenger Kirchenfeind: 1953 unterzeichnete er einen offenen Brief mit, in dem Todesurteile gegen drei katholische Priester gefordert wurden, die grundlos des Hochverrats bezichtigt wurden.
Nachdem er mit politischen Karikaturen erste Bekanntheit erlangt hatte, folgte sein großer Durchbruch 1958 mit dem Sketch Die Polizei, woraufhin er sich auf Dramen verlegte und dem Theater bis heute treu blieb.
Das erste Stück voller Länge, Tango, erschien 1964 und feierte auch im westlichen Ausland große Erfolge. Mrozek galt damit endgültig als polnischer Vorzeigeintellektueller; in dieser Zeit schrieb er etliche Stücke, die sich unter anderem mit Themen wie totalitären Systemen, der darin vorherrschende Bürokratie und der Kontrolle durch die Polizei beschäftigten. In dieser Zeit, 1967, erschien auch Die Propheten. Nach der Niederschlagung des Prager Frühlings 1968 jedoch beantragte er politisches Asyl in Frankreich und wanderte aus.
Zwei Jahre später, 1970, erschien das besonders absurde Stück Watzlaff, in dem ein Schiffbrüchiger versucht, sich im Land der Freiheit zurechtzufinden, und dort ähnlich wie in Alice in Wunderland die seltsamsten Charaktere trifft (z. B. König Ödipus). Ein zweites wichtiges Stück mit einem ähnlichen Thema ist das 1975 erschienene Die Emigranten.
Mrozek produziert bis heute Dramen und Drehbücher, 1996 kehrte er nach Polen zurück und lebt in Krakau.
Quelle: Programmheft
Ensemble
Die Propheten |
Sarah Schulz |
Hannah Schmieg |
Der Regent |
Nils-Henning Syré |
Der Amtsdiener |
Lukas Olszewski |
Melchior |
Daniel Hopfenziz |
Balthasar |
Arvid Herrmann |
Caspar |
Vivi Schwedel |
Die Opernsängerin |
Christoph Gärtner |
Regie |
Thomas Rösner |
Maske |
Ines Böser |
Haarstyling |
Arvid Herrmann |
Danksagungen
Wir bedanken uns bei Wendy McNeill für die Schlussmusik; unseren Ehemaligen, die uns immer tatkräftig unterstützen, zu Beispiel Micha, Mario (Kasse) und Dennis, der uns auf dieses Stück gebracht hat; dem LTT und dem Staatstheater Stuttgart für die Öffnung ihres Fundus, dem BrechtBauTheater für die kurzfristige Technikgabe; Professor Wagner für die Räumlichkeiten; Herr Lehner, der stets all unsere Probleme löst; Herrn Brändle und Herrn Olgaiser für ihre Unterstützung; dem Schlatterhaus (Isolde Schäfer, Isabell Hoppe, Inga Maier) für ihren Einsatz als Briefkastenfirma; allen um uns herum, die tolerieren, dass wir zweimal im Jahr durchdrehen und alles andere vernachlässigen.
Kritik
Quelle:
Schwäbisches Tagblatt